Perücke auf Rezept

Haarverlust hat häufig medizinische Ursachen. Eine Perücke ist oftmals der einzige Weg, um den Haarausfall zu kaschieren und die emotionale Belastung, die mit dem Verlust der Haare einhergeht, zu reduzieren. Bei krankheitsbedingtem Haarausfall kann die Perücke auf Rezept vom Arzt verschrieben werden – die Krankenkasse übernimmt in der Regel die Kosten. Wir klären auf, wie Sie diese Hilfeleistung in Anspruch nehmen können und was Sie bei einer Perücke auf Rezept wissen müssen.

Der Weg zur Perücke auf Rezept

  1. Ärztliche Verordnung: Ihr Arzt stellt fest, ob der Haarverlust krankheitsbedingt oder erblich bedingt ist. Nur bei krankheitsbedingtem oder medikamentös-bedingtem Ausfall der Haare (z.B. als Folge einer Chemotherapie) kann ein Rezept ausgestellt werden, das die Krankenkasse unterstützt.
  2. Friseur oder Haarstudio: Sie gehen mit dem ärztlichen Rezept zu einem berechtigen Fachbetrieb. Die Krankenkassen haben mit vielen Friseurgeschäften einen Versorgungsvertrag für die Inanspruchnahme von Perücken abgeschlossen. Fragen Sie am besten den Friseur oder Haarspezialisten Ihres Vertrauens, ob eine Vertragspartnerschaft mit der Krankenkasse besteht.
  3. Vertragspartner erledigt den Rest: Um die Bewilligung der Krankenkasse und die Übermittelung des Kostenvoranschlages kümmert sich in der Regel der Vertragspartner. Dieser gibt Ihnen alle notwendigen Informationen weiter.

Wann übernimmt die Krankenkasse die Kosten für eine Perücke?

Zunächst muss zwischen zwei Arten von Haarausfall unterschieden werden:

  • Krankheitsbedingter Haarausfall: Ist der Haarverlust kreisrund oder diffus, ist dieser meist krankheitsbedingt.
  • Bei Alopecia areata entstehen innerhalb weniger Tage kahle, kreisrunde Stellen auf dem gesamten Kopf. Im schlimmsten Fall kann diese Krankheit zu einem Totalverlust der Haare führen.
  • Bei Alopecia diffusa werden die Haare immer dünner – es kann sich jedoch auch um eine vorübergehende Erscheinung handeln.

Ein Facharzt oder Dermatologe kann eindeutig identifizieren, ob der Haarausfall krankheitsbedingt ist.

  • Erblich bedingter Haarausfall: Dieser Haarverlust beginnt im Bereich des Mittelscheitels und breitet sich dann über den gesamten Oberkopf aus – die Haare werden dort sowie auch an den Schläfen immer dünner. Eine vollständige Kahlheit entsteht eher selten. Am häufigsten von Alopecia androgenetica betroffen, sind Frauen in den Wechseljahren. Mittlerweile werden am Markt zahlreiche Mittel angeboten, die dem Haarausfall mehr oder weniger gut entgegenwirken.

Perücken gelten grundsätzlich als medizinisches Hilfsmittel. Bei entsprechender Diagnose von einem Arzt, dass der Haarausfall krankheitsbedingt ist, übernimmt die Krankenkasse die Kosten. Voraussetzung dafür ist, dass der Haarverlust gesundheitliche Gründe hat. Dazu brauchen Sie lediglich ein ärztliches Rezept – egal ob es sich um einen vorübergehenden oder dauerhaften Haarausfall handelt. Haben Sie einen Verordnungsschein für eine Perücke von Ihrem Arzt erhalten, können Sie sich bei Ihrem Haarspezialisten Ihr Wunschmodell aussuchen.

Liegt keine Krankheit vor und der Haarverlust ist erblich bedingt, dann gewährt die Krankenkasse keine Unterstützung.

Was kostet eine Perücke auf Rezept?

Der Preis einer Perücke richtet sich nach der Qualität – je nachdem, ob es sich um Kunsthaar, Echthaar oder gar eine Maßanfertigung handelt und wie lange die Haare der Perücke sind. Haben Sie eine ärztliche Verordnung für Ihre Perücke,übernimmt Ihre zuständige Krankenkasse alle oder einen Teil der Kosten. Meist müssen Sie nur einen geringen gesetzlichen Selbstbehalt entrichten. Das heißt, Sie müssen die Differenz zwischen dem Preis der von Ihnen gewählten Perücke und der Zuzahlung Ihrer Krankenkasse begleichen. Für Kinder und Personen, die von der Rezeptgebühr befreit sind, entfällt der Selbstbehalt.

Grundsätzlich sind alle Perücken erstattungsfähig: Zur Verrechnung bei Ihrer Krankenkasse müssen Sie lediglich den Verordnungsschein einreichen. Mehrkosten für medizinisch nicht begründbare Echthaar Perücken und Pflegeprodukte müssen jedoch in der Regel selbst finanziert werden. Um sicherzugehen, was Ihnen eine Perücke auf Rezept kostet, informieren Sie sich am besten bei Ihrer Krankenkasse über die angebotenen Leistungen.

Wo bekommt man eine Perücke auf Rezept?

Ihr behandelnder Arzt dient als erster Ansprechpartner, wenn es um eine Perücke auf Rezept geht. Ist der Haarverlust nicht erblich bedingt, unterstützt der Arzt beim Ausstellen eines Verordnungsscheins. Damit gehen Sie zum Haarspezialisten Ihrer Wahl, der im Idealfall individuelle Lösungskonzepte bei Haarausfall und -verlust bietet und auch gerne die Abwicklung mit der Krankenkasse übernimmt. Wählen Sie aus einer großen Auswahl an natürlichen Zweitfrisuren aus Kunst- und Echthaar Ihre Perücke. Achten Sie bei der Wahl Ihres Friseurs besonders auf kompetente und typgerechte Beratung. In den meisten Fällen wird Ihnen auch Hilfe bei allen Fragen der Kostenerstattung durch die Krankenkassen angeboten.

Wie oft bekomme ich das Rezept für eine Perücke?

Sie können sich einmal jährlich eine Perücke von Ihrem behandelnden Arzt verschreiben lassen. Die Möglichkeit auf eine Perücke auf Rezept haben Sie, solange die medizinische Ursache für Ihren Haarverlust besteht.

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