Vermögensverwaltung erklärt: Für wen es sich lohnt

Hinter einem gewissen Vermögen steht in der Regel viel Zeit und Arbeit. Und wer sich einmal ein größeres Kapital geschaffen hat, möchte dieses gerne in vertrauenswürdigen Händen wissen. Egal ob Sie große Geldbeträge anlegen möchten oder Ihr Vermögen gekonnt investieren möchten – die Vermögensverwaltung hat sich genau dies zur Aufgabe gemacht. Wer vermögend ist, braucht sein Vermögen also nicht zwangsläufig selbst zu verwalten. Ohne dass Sie selbst viel Zeit für die Verwaltung Ihres Vermögens aufwenden müssen, übernehmen Experten – nach Erteilung eines entsprechenden Mandats –diese Aufgabe für Sie. Schließlich gibt es auch für die Vermögensverwaltung entsprechende Dienstleister, die sich um Ihr Vermögen kümmern. Die Basis bilden Vertrauen sowie ein hohes Maß an Transparenz. Basierend auf Ihrer Risikobereitschaft und Renditeerwartung erarbeiten Vermögensberater ein individuelles Anlageziel und die passende Strategie.

Die Zahl der Anbieter für Vermögensverwaltung in Österreich ist groß: Hinter einer Vermögensverwaltung kann sich entweder eine spezielle Abteilung einer Bank verbergen oder eine eigene Vermögensverwaltungsgesellschaft. Die Vermögensverwaltungsgesellschaft kann dabei die Tochter einer Bank sein oder auch unabhängig von einer Bank stehen. Private Banking ist ebenfalls ein Begriff, der mit der Vermögensverwaltung im Zusammenhang steht und Privatbanken beschreibt, die das Vermögen der Kunden verwalten.

Ab wann lohnt sich eine Vermögensverwaltung?

Professionelle Vermögensverwaltungsgesellschaften und Banken sind in aller Regel erst ab einem gewissen Vermögensstand sinnvoll, da jegliche Tätigkeiten dem Kunden in Rechnung gestellt werden. Um als Kunde für die Vermögensverwaltung infrage zu kommen, sollten Sie in der Regel über eine gewisse Menge an liquidem Vermögen verfügen. Die meisten Privatbanken setzen eine Mindestsumme voraus, ohne dass Sie das Vermögen der Kunden gar nicht erst verwalten.

Aber nicht alle Vermögensverwaltungen bestehen auf einer Minimalsumme. Wie viel genau vorausgesetzt wird, hängt ebenfalls von der jeweiligen Vermögensberatung ab:

  • In der Regel startet die Mindestsumme für das liquide Vermögen bei 30.000 Euro.
  • Andere Vermögensberater und Vermögensberatungsgesellschaften setzten eine Summe von einer Million Euro und mehr an liquidem Vermögen voraus.

Auch Vermögen in Form von Immobilien oder anderen Anlagen sind bei Vermögensverwaltern als Grundlage gern gesehen.

Die Aufgabe von Vermögensverwaltern

Die Aufgabe eines Vermögensverwalters bzw. einer Vermögensverwaltungsgesellschaft besteht darin, das Vermögen ihrer Kunden zu verwalten. Um der Vermögensverwaltung die entsprechende Vollmacht zu übertragen, muss der Kunde aktiv seine Erlaubnis geben. Mit der Vollmacht erlaubt der Kunde der Vermögensverwaltung, selbstständige Anlageentscheidungen mit seinem Vermögen zu treffen. Allerdings verlangen nicht alle Vermögensverwaltungen einen Vollmachtvertrag. Generell gibt es drei Varianten, wie Vermögen verwaltet werden kann:

  1. Vermögensverwaltung mit aktivem Management:
    Gemeinsam mit dem Kunden entwickelt die Vermögensberatung eine Strategie. Weitere Maßnahmen – wie etwa die Risikokontrolle, Börsenaufträge oder Fondskäufe – werden im Rahmen der vereinbarten Strategie getätigt.
  2. Vermögensverwaltung mit aktiver Beteiligung des Kunden:
    Zu einer aktiven Beteiligung des Kunden kommt es, wenn der Kunde an der Verwaltung seines Vermögens selbstbestimmend mitwirkt. Der Kunde entscheidet beispielsweise, wo er investieren oder sich beteiligen will. Welche Anlageziele und -strategien er dabei verfolgen sollte, dabei berät ihn die Vermögensverwaltung.
  3. Vermögensverwaltung mit reiner Ausführung:
    Bei dieser Variante legt der Kunde selbstständig fest, wie er sein Vermögen investieren möchte. Eine aktive Beratung durch einen Vermögensverwalter ist bei der reinen Ausführung nicht vorgesehen. Die Vermögensberatung stellt die Grundlagen des aktuellen Marktes zusammen und sagt zukünftige Entwicklungen voraus.

Anders als bei einer klassischen Finanz- oder Anlageberatung werden bei der Vermögensverwaltung laut Definition eigenständige Anlage-Entscheidungen durch die Bank oder den Vermögensberater getroffen.

Zu den Tätigkeiten eines Vermögensverwalters gehört auch, den Kontakt zum auftraggebenden Kunden zu halten und diesen regelmäßig über die Entwicklung des Vermögens in Kenntnis zu setzen.

Die Ziele von Vermögensverwaltung

Das übergeordnete Ziel der Finanzdienstleistung ist es, das Vermögen des Kunden zu erhalten und/oder zu vermehren. Je nach Kunde und spezifischen Wünschen können weitere Ziele – wie etwa die Einteilung des Vermögens in Risikoklassen – hinzukommen:

  • individuelle Anlagestrategie
  • permanente Überwachung des Vermögens
  • persönliche Beratung & detaillierte Performanceberichte
  • Delegation der Investmententscheidungen an Experten
  • regelmäßige Portfoliobesprechungen & Performanceanalysen
  • Anpassung des Vermögens-Portfolios an aktuelle Marktgegebenheiten

Bei den meisten Gesellschaften und Banken, die Vermögensverwaltung als Dienstleistung anbieten, managen Kapitalmarktexperten das Vermögen der Kunden treuhändig. Regelmäßig wird überprüft, ob die Kundenportfolios für das gegebene Umfeld richtig aufgestellt sind oder Anpassungsbedarf besteht. Auf Basis der Expertenmeinungen werden die Gewichtungen von Anleihen, Aktien und weiteren Faktoren definiert. Mithilfe eines regelmäßigen Reportings werden die Kunden auf dem aktuellen Stand gehalten.

Die häufigsten Fragen zum Thema Vermögensverwaltung:

Was ist eine Vermögensverwaltung?

Die Vermögensverwaltung hat die Aufgabe, das Vermögen ihrer Kunden treuhändig zu verwalten. Nach professionellen Maßstäben und unter Beachtung rechtlicher Vorgaben kann die Vermögensverwaltung mit Zustimmung des Kunden in Aktien, Anleihen und Co. investieren.

Der private Anleger überträgt der Vermögensverwaltung die Aufgabe, einen Teil oder das gesamte Vermögen in Verwaltung zu übernehmen. Die Experten der Vermögensverwaltung sind im Zuge dessen berechtigt, eigenständige Anlage-Entscheidungen mit dem Vermögen des Kunden zu treffen. Das Vermögen kann in Form von Bargeld, Immobilien, Grund und Boden, Wertpapieren, Kunstsammlungen, Schmuck, Fondsanteile und mehr vorliegen.

Wozu braucht man eine Vermögensverwaltung?

Die professionelle Vermögensverwaltung berät den Kunden bei Investitionsentscheidungen und kann ihn damit entlasten. Denn das Verwalten von großen Geldmengen kostet nicht nur Zeit, sondern erfordert auch jede Menge Expertise. Auch das Wissen um rechtlichen Rahmenbedingungen, steuerliche Regelungen und die aktuelle Entwicklung des Finanzmarktes wird von der Vermögensberatung vorausgesetzt.

Mithilfe des eigenen Vermögensverwalters haben private Anleger die Möglichkeit, ein Portfolio zusammenzustellen, das im Sinne seiner eigenen Vorstellungen liegt.

Wie hoch muss das verwaltete Vermögen mindestens sein?

Nicht alle Vermögensverwaltungen setzen einen gewissen Mindestbetrag an Vermögen voraus. Da die Beratung sowie das aktive Management durch den Vermögensberater allerdings mit gewissen Kosten verbunden ist, ist der Besitz von liquidem Vermögen in der Höhe von etwa 30.000 Euro Mindestwert sinnvoll. Häufig liegt aber die Mindestsumme sogar im sechsstelligen Bereich.

Was kostet eine Vermögensverwaltung?

In der Regel gibt es zwei Möglichkeiten, nach denen die professionelle Vermögensverwaltung abgerechnet werden kann:

  1. zeitorientiert: nach Zeitaufwand
  2. erfolgsorientiert: nach Ertrag bzw. Umsatz

Welche Verrechnungsmethode zum Tragen kommt, hängt unter anderem von den Zielen der Vermögensberatung ab: Je höhere Renditen das Vermögen abwerfen soll, desto mehr müssen riskantere Vermögensanlagen in den Blick genommen werden – und desto mehr wird man wohl die Vermögensverwaltung erfolgsabhängig vergüten müssen. Häufig findet sich in der Praxis eine Kombination beider Verrechnungsmöglichkeiten – ein gewisser Grundbetrag an festem Gehalt und darüber hinaus eine Erfolgsbeteiligung des Vermögensverwalters. Die Kosten variieren dementsprechend nach Dienstleister und dem Vergütungsmodell sowie den Zielen des Anlegers.

Welche Aufgabe hat ein Vermögensverwalter?

Ein Vermögensberater kann in verschiedenen Bereichen tätig werden:

  1. Vermögenserfassung & -strukturierung
  2. Vermögensaufbau
  3. Vermögenserhalt
  4. Vermögensausbau

Um Vermögen auszubauen, kann der Vermögensberater dem Kunden verschiedene Strategien vorstellen und dabei den aktuellen Aktien- und Finanzmarkt mit einbeziehen. Soll das Vermögen nur erhalten werden, ist das Bestreben des Vermögensverwalters, die Inflation durch die erzielten Erträge auszugleichen.

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