Was verstehen Banken unter einer Bonitätsprüfung?

Was verstehen Banken unter einer Bonitätsprüfung?

Ein Kredit ist die Lösung, wenn ein erhöhter Geldbedarf ansteht. Es gibt ihn in Form eines Immobilienkredits, wenn der Bau des Traumhauses Realität werden soll oder eine Sanierung der Bestandsimmobilie notwendig wird. Zudem wird ein Kredit beantragt, wenn ein neuer fahrbarer Untersatz angeschafft werden muss. Besonders beliebt sind Konsumdarlehen wie ein 5000 Euro Kredit, dessen Auszahlung in der Regel problemlos vonstattengeht und dessen Verwendung nicht an einen bestimmten Zweck gebunden ist.

Um einen Kredit zu erhalten, wendet sich die kreditnehmende Person an ihre Hausbank oder stellt bei einem Online-Finanzdienstleister einen Antrag. Während Immobilien und Autokredite vor der Vergabe auf Herz und Nieren geprüft werden, wird einem Antrag auf einen Konsumkredit üblicherweise problemlos stattgegeben. Allerdings behalten sich die Geldhäuser vor, die Bonität des Kreditnehmers zu prüfen. Was hat es damit auf sich?

Ein Konsumkredithilft über einen finanziellen Engpass, sofern die notwendige Bonität gegeben ist! (link)

 

Was wird unter Bonität verstanden?

Als Bonität bezeichnen Banken die Kreditwürdigkeit und die Kreditfähigkeit einer Person oder eines Unternehmens. Sie ist somit der entscheidende Faktor für eine Kreditvergabe. Zwar werden Kredite auch bei einer schlechten Bonität vergeben, allerdings muss dann mit besonders teuren Konditionen gerechnet werden. Obendrein kann es die kreditgebende Bank zur Bedingung machen, dass der Kreditnehmer besondere Sicherheiten aufweist.

Wie informiert sich die Bank über die Bonität des Kreditnehmers?

Jedes Geldhaus bearbeitet eine Kreditanfrage nach seinem eigenen Verfahren. Üblicherweise ähneln sich die zugrunde liegenden Variablen jedoch. Bei der Bonitätsprüfung geht es darum, ob der Kreditnehmer fähig ist, die Kreditsumme samt Zinsen im Vertragszeitraum problemlos zu tilgen.

Dabei fällt diesen Faktoren besondere Bedeutung zu:

  • Haushaltsrechnung: Das Haushaltseinkommen und die Ausgaben werden überprüft.
  • Bestehende finanzielle Verpflichtungen in Form von Schulden und Krediten müssen angegeben werden.
  • Es stellt sich die Frage, ob der Kreditnehmer selbstständig tätig ist oder einen befristeten oder unbefristeten Arbeitsvertrag besitzt.
  • Ist der Kreditnehmer verheiratet, geschieden oder ledig? Außerdem möchte die Bank wissen, wie viele Kinder im Haushalt wohnen.
  • Rücklagen und sonstige Vermögenswerte wie Erspartes, Versicherungen, Immobilien oder ein Aktiendepot schlagen positiv zu Buche.
  • Wohnsitz in Österreich
  • Eine neutrale Bewertung des KSV (Kreditschutzverband von 1870) oder der CRIF.

Welche Unterlagen müssen für eine Bonitätsprüfung vorgelegt werden?

Neben den Informationen, welche die Bank automatisch beim KSV oder bei der CRIF abfragt, benötigt der Kreditnehmer die folgenden Unterlagen und Dokumente:

  • Eigenmittelnachweise
  • Nachweise über Alimentationszahlungen
  • Arbeits- und Dienstvertrag
  • Gehaltsnachweis der letzten drei Monate oder gegebenenfalls der Jahreslohnzettel
  • Scheidungsurkunde, wenn vorhanden
  • Kontoauszug einer bestehenden Bankverbindung
  • Bestehende Leasing- oder Kreditverträge
  • Meldezettel
  • Ausweis zur Identitätsüberprüfung

Was wird unter Kreditwürdigkeit und unter Kreditfähigkeit verstanden?

Unter den Begriff Bonität fallen verschiedene Themen. Im Normalfall richtet sie sich nach den folgenden zwei Kategorien:

Kreditfähigkeit

Mit der Prüfung der Kreditfähigkeit ermitteln die Banken, ob ein Darlehen überhaupt bewilligt werden sollte. Die nachfolgend aufgelisteten Faktoren sind maßgeblich:

  • Ist ein regelmäßiges Einkommen vorhanden?
  • Besitzt der Kreditnehmer einen ständigen Wohnsitz in Österreich?
  • Kann die Identität nachgewiesen werden?
  • Liegt ein neutraler KSV-Eintrag vor?

Kreditwürdigkeit

Unter diesem Begriff prüft die Bank, ob dem Kunden ein Kredit zu verbesserten Konditionen zur Verfügung gestellt werden kann. Dabei sind folgende Aspekte entscheidend:

  • Existieren Eigenmittel und Rücklagen?
  • Besteht eine stabile Wohnsituation?
  • Reicht das Haushaltseinkommen nach Abzug der Ausgaben aus, um die monatliche Rate pünktlich zu tilgen?
  • Muss anderweitigen finanziellen Verpflichtungen nachgekommen werden?
  • Ist das Einkommen langfristig gesichert?

Was wird bei einer Bonitätsprüfung untersucht?

Damit die Kreditinstitute die Bonität ihrer Kunden prüfen können, bedarf es der Vorlage der genannten Unterlagen. Der wichtigste Aspekt einer Bonitätsprüfung ist jedoch die Anfrage bei einer unabhängigen Auskunftsdatei. In Österreich leisten diese Dienste der KSV und die CRIF. In Deutschland hat die Schufa (Schutzgemeinschaft für allgemeine Kreditsicherung) dieselbe Funktion.

Die Auskunftsdateien erhalten von den Unternehmen ihrer Länder Informationen über das Zahlungsverhalten ihrer Kunden. Diese werden gesammelt und ausgewertet und die Banken erhalten auf Anfrage Einsicht. Wer keine finanziellen Belastungen aufweist und seinen Zahlungsverpflichtungen anstandslos nachkommt, dessen Kreditantrag wird üblicherweise positiv beschieden. Wer bei seinen finanziellen Verpflichtungen durch Unregelmäßigkeiten auffällt, muss mit einem negativen Eintrag rechnen. Dann wird einem Kreditantrag nicht stattgegeben.

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